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Minihaus News

Schon Krippenkinder machen erste Erfahrungen mit der Mathematik

Minihaus München nimmt am Kooperationsprojekt der Uni Bamberg und des Deutschen Jugendinstituts teil

Wenn der zweijährige Max in der Krippe die Kinder im Morgenkreis zählt oder die dreijährige Sophia ein Muster aus Bausteinen legt, sind das die ersten Berührungspunkte mit der Mathematik. Denn schon Krippenkinder machen in ihrem Alltag erste spielerische Erfahrungen mit Zahlen, Mengen und Formen.

Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) und die Otto-Friedrich-Universität Bamberg wollten mehr darüber erfahren, welche Rolle diese frühen Erfahrungen der Kinder für die Entwicklung mathematischer Fähigkeiten spielen und wie sie durch Interaktion und Gespräche mit pädagogischen Fachkräften unterstützt werden können.

So wurde das Projekt „Early Math – Projekt zur frühen kindlichen Entwicklung und Qualität in Krippen“ ins Leben gerufen. Bei dem Projekt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird, geht es um zwei Aspekte, erklärt Franka Baron, die das Projekt für das Deutsche Jugendinstitut betreut: „Zum einen interessiert uns, wie die Mathematik in den Alltag der Kita integriert ist, zum anderen geht es um die frühkindliche Entwicklung von Kindern ab zwei Jahren, also was können die Kinder schon sprachlich und mathematikbezogen?“

Über mehrere Wochen haben die Forscher*innen rund 200 Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren in 50 Einrichtungen in Franken und Oberbayern besucht. Darunter waren auch die Minihäuser im Westpark, in der Tölzer Straße und der Fürstenrieder Straße 263. Mehrere Vormittage lang haben die Wissenschaftler*innen Interaktionen in den Krippengruppen beobachtet und mit den Kindern Spiele gespielt, um den Entwicklungsstand der Kinder zu erfassen. „Es hat uns immer wieder erstaunt, wie viel die Kinder in dem Alter schon können“, erzählt Franka Baron. So konnten zum Beispiel alle Kinder schon ein paar Zahlen zählen oder auch komplizierte Muster erkennen.

„In vielen Dingen steckt schon Mathematik, auch wenn man es gar nicht so wahrnimmt“, betont Baron. Zum Beispiel der karierte Fußboden im Bilderbuch oder die Gruppierung von Obst auf dem Tisch. In den Fortbildungen soll „der Blick dafür geschärft werden, was alles Mathematik sein kann“ und die pädagogischen Fachkräfte sollen die Kinder durch kleine Impulse im Alltag an das Thema heranführen.

Ein Beispiel: In der Krippe geht es um das Thema „Unser Körper“. Die Kinder sollen angeregt werden, die Körperteile bewusst wahrzunehmen und zu benennen, Dazu können die pädagogischen Fachkräfte z. B. das Lied „Mein Hut, der hat drei Ecken“ umdichten und stattdessen singen „Mein Kopf, der hat drei Ohren“. Die Kinder können dann nachzählen und benennen so nicht nur die einzelnen Körperteile, sondern lernen auch die Zahlen von eins bis zehn kennen. So lassen sich mathematische Elemente spielerisch in den Krippenalltag integrieren, indem die Kinder erkennen, dass sie eine Nase, aber zwei Ohren und fünf Finger an jeder Hand haben.

Der erste Teil der praktischen Projektphase ist inzwischen abgeschlossen, nun geht es an die Auswertung der Erkenntnisse. Die Eltern, die mit ihren Kindern das Projekt unterstützt haben, und die pädagogischen Fachkräfte erhalten zum Abschluss einen Überblick über die Ergebnisse. Außerdem soll es weitere Fortbildungsangebote geben. (jh)

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