„Ich spende einen Teil von meinem Taschengeld"

Die Kinder im Minihaus München, im bilingualen Kindergarten IKC und in der Bilingual School Munich (ibsm) waren fleißig – ganze 404 Päckchen haben sie gemeinsam mit ihren Eltern, ErzieherInnen und LehrerInnen in den letzten Tagen gepackt, um bedürftigen Kindern in München eine Freude zu machen. Eine Geste, die in diesem durch die Corona-Pandemie geprägten Jahr ganz besonders wichtig ist, meint Projektleiter Andreas Hellmann. „Wir waren im Vorfeld unsicher, wie gut die Spendenaktion bei den Eltern ankommt, die vielleicht selbst von der Corona-Krise betroffen sind“, erzählt Hellmann. Umso mehr haben sich alle Beteiligten gefreut, dass die Hilfsbereitschaft gegen über dem Vorjahr sogar noch gestiegen ist: „Wir haben ein Plus an Päckchen von mehr als 10 Prozent“, freut sich Hellmann.

Das Projekt „Weihnachten für Kinder der Münchner Tafel“ gibt es seit 2015 im Minihaus München. Andreas Hellmann ist es wichtig, sich lokal zu engagieren. „Man sollte vor der eigenen Haustür auch mal schauen, denn in München gibt es auch Armut.“ So kam die Idee zustande, die Münchner Tafel zu unterstützen. Dort war man sofort begeistert von dem Projekt. Seither packen Eltern, Kinder und Erzieherinnen Päckchen für Kinder, deren Eltern von der Münchner Tafel unterstützt werden. In die Kartons kommen nicht nur haltbare Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs, sondern auch kleine Geschenke für die Kinder der Familien.

Um den Kindern im Minihaus München das Thema näher zu bringen, haben die PädagogInnen im Vorfeld der Packaktion mit den Kindern darüber gesprochen, dass es auch in München Familien gibt, die arm sind und in denen die Kinder keine Weihnachtsgeschenke bekommen. Den kleinen Ferdinand hat das sehr berührt. „Ich habe meinen Eltern gesagt, dass ich einen Teil von meinem Taschengeld spenden möchte, damit andere Kinder auch ein Geschenk zu Weihnachten bekommen.“ Anders als in den vergangenen Jahren war dieses Mal eine persönliche Übergabe der Päckchen an die Münchner Tafel coronabedingt leider nicht möglich. Mitarbeiter der Tafel haben die Geschenke im Minihaus in der Tölzer Straße abgeholt und verteilen diese nun an die bedürftigen Familien. Der Pressesprecher der Münchner Tafel, Steffen Horak, hat sich über die große Hilfsbereitschaft gefreut und sich bei allen Eltern und Kindern herzlich bedankt.

Nach dem tollen Erfolg möchte Andreas Hellmann auch im kommenden Jahr das Projekt „Weihnachten für Kinder der Münchner Tafel“ fortsetzen. Dann wird hoffentlich auch wieder eine persönliche Übergabe der Päckchen mit den Kindern möglich sein. (jh)